Regionalstrom – Was ist dran am neuen Ökostrom von „Nebenan“?

Regionalstrom – Was ist dran am neuen Ökostrom von „Nebenan“?

by Markus Niederhöfer

Dürener Kunden kaufen am liebsten regional. Schön, dass das auch bei Strom geht! Seit 2019 können sich Kunden mit ihrem Stromtarif bewusst für Regionalstrom entscheiden – und damit erneuerbare Energien im eigenen Umkreis fördern. Doch was steckt genau hinter Regionalstrom, und welche Möglichkeiten bieten sich für Geschäftskunden, ihren Strom regional zu beziehen?

Was ist Regionalstrom?

Regionalstrom ist Strom aus erneuerbaren Energien, der direkt in der Umgebung produziert wird. Ökostrom von nebenan, sozusagen. Damit Strom „regional“ ist, muss er EEG-gefördert sein und aus einem Umkreis von maximal 50 Kilometern stammen. Mit Regionalstrom setzen Kunden nicht nur auf 100% Erneuerbare Energien. Sie sorgen auch dafür, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und der lokale Ausbau sauberer Energien gefördert wird.

 

Was ist der Unterschied zwischen Regionalstrom und „normalem“ Ökostrom?

Schon lange kann man mit Ökostrom-Tarifen seinen Strom „grün stellen“. Bei den Stadtwerken Düren braucht man keinen besonderen Tarif dafür: Privatkunden und auch ein großer Teil der Gewerbekunden erhalten automatisch 100% Ökostrom. Dafür erwerben die SWD Herkunftsnachweise, die sicherstellen, dass die verbrauchte Menge Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Europa ins Netz eingespeist wird. Das können zum Beispiel Wasserkraftwerke in Norwegen sein. Bei Regionalstrom ist das anders: Denn der Strom muss tatsächlich von Anlagen aus der Region des Kunden ins Netz eingespeist werden.

Regionalstrom gibt es erst seit 2019

Ökostrom fördert den Ausbau klimafreundlicher Energien in Europa – allerdings nur an wenigen Orten. Doch für die Energiewende muss auch der dezentrale Aufbau vorangetrieben werden. Anfang 2019 hat das Umweltbundesamt daher das Regionalnachweisregister (RNR) ins Leben gerufen. Damit können Energieversorger erstmals regional produzierten EEG-Strom gezielt für ihre Kunden ausweisen. Kunden können sich so erstmals bewusst dafür entscheiden, die eigene Region und die Stabilität des eigenen Stromnetzes zu fördern.

SWD als Vermittler für Grüne Energie aus der Region

Der Regionalstrom der SWD stammt aus 17 leistungsstarken Photovoltaikanlagen aus dem Kreis Düren und der unmittelbaren Nachbarschaft – im Umkreis von maximal 50 km. Die Nachfrage ist groß: 2020lieferteb die Anlagen 3,035 GWh Regionalstrom – 2021 steig die Menge bereits auf 7,315 GWh. Den Vertrieb für die Anlagen übernehmen die SWD. Markus Reuß, Projektmanager für erneuerbare Energie bei den SWD, erläutert: „Anlagen mit einer Kapazität über 100 kW dürfen ihren Strom nicht wie kleinere Anlagen einfach gegen eine Pauschale ins Netz einspeisen. Stattdessen müssen sie die Energie direkt am Markt verkaufen.“ Diesen Job übernehmen bei vielen Anlagen aus der Region die SWD. Sie bieten die entsprechende Menge erneuerbarer Energie an der Strombörse an, und zahlen die Erlöse an die Anlagenbetreiber.

Regionalstrom – wirklich ein Mehrwert für die Region?

Doch wie wird sichergestellt, dass durch die besondere Auszeichnung von „Regionalstrom“ wirklich die Region gefördert wird? Könnte nicht auch ein Unternehmen von außerhalb Regionalnachweise erwerben und dann weiterverkaufen? „Das geht nicht.“ Erläutert Markus Reuß. „Regionalnachweise dürfen nur von Unternehmen entwertet werden, die direkt am erzeugten Strom aus den jeweiligen Anlagen beteiligt sind – so wie wir als Direktvermarkter an den Anlagen hier in Düren. Damit ist sichergestellt, dass der Gewinn auch wirklich die Anlagen und die Wirtschaft in der Region fördert.“

Was bringt Regionalstrom?

Wer sich für Regionalstrom entscheidet, bewirkt damit drei wichtige Dinge:

  • Regionalstrom ist wie Ökostrom „saubere“ Energie – frei von Kohlendioxid und damit CO2-neutral. Sie entlastet Klima und Umwelt, und reduziert den Verbrauch von fossilen Energieträgern.
  • Der Bezug von Regionalstrom fördert den Sonnenstrom „von nebenan“. Das stärkt die Region als zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort und unterstützt aktiv den Klima- und Umweltschutz vor Ort.
  • Regionalstrom fördert den dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien und schafft mehr Stabilität für das Stromnetz – statt z.B. nur in Küstenregionen werden überall Anlagen gebaut, und die Volatilität erneuerbarer Energien kann leichter abgefangen werden.

Wie bekomme ich als Geschäftskunde Regionalstrom?

Wer ein sauberes, stabiles Energienetz in der Region fördern will, kann dies als Privatkunde durch die Wahl seines Stromtarifs tun. Aktuell bieten die SWD zwei Tarife mit Regionalstrom an: Den SWD-Komfortfreund und den SWD-Lokalpatriot. Doch wie können sich Geschäftskunden für Strom aus der Region entscheiden? Gerade bei einem höheren Energiebedarf ist das Hauptproblem meist der Kostenfaktor. Doch es gibt auch andere Wege als über Regionalnachweise. Gerade für Großkunden bietet sich an, über die SWD Direktverträge mit regionalen Stromerzeugern zu schließen und feste Energiekontingente von diesen zu beziehen.

Und was ist mit kleineren und mittelständischen Gewerben oder Immobilieneigentümern? „Den regionalsten Strom bekommen Geschäftskunden natürlich, wenn sie ihn selbst produzieren!“ lacht Markus Reuß. „Zum Beispiel mit einer investitionsfreien Photovoltaikanlage für Gewerbe oder Mieterstrom.“ Auch hier bieten die SWD Full-Service und kostenfreie Beratung für eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Energielösung.

 

 

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